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ROM an, ROM aus

Nachdem wir also mit dem Adressdecoder durchaus zufrieden sind, müssen wir uns noch einen Weg überlegen, die /ROMOFF-Leitung per Software steuerbar zu machen. Wenn es schon beim BIOS-Update Test äußerst nützlich ist einfach nur eine Brücke umzustecken und damit das ROM zu deaktivieren, wie praktisch muss es erst sein, dies einfach durch Beschreiben einer Speicherstelle zu tun.

Was wir also brauchen, ist ein IO-Pin, der die /ROMOFF-Leitung steuert. Zusätzlich muss dieser Pin beim Einschalten des Systems einen definierten Zustand haben, damit sichergestellt ist, daß zu diesem Zeitpunkt das ROM eingeblendet ist. Passende Pins finden wir an der VIA und am UART. Die Portpins der VIA beispielsweise sind initial als Eingänge geschaltet und per internem Pullup high. Auch die OUT1 und OUT2-Pins des UART sind initial high. Gegen den UART-Ansatz spricht, dass sich diese Pins  nur über ein Write-Only-Register setzen lassen und es keine Möglichkeit gibt, den Zustand dieser Pins über irgendein UART-Register abzufragen.

Dekoder, die Dritte

Bekanntlich dekodiert unser GAL die oberen 8bit des Adressbus, um den Bereich $8000-$ffff unter RAM, IO-Bereich und ROM einzuteilen. Die unteren 32k werden am Decoder vorbei direkt von der Adressleitung A15 selektiert. Das Memory-Mapping, das sich daraus ergibt, ist - zur Wiederholung - wie folgt:

 

BereichWas
$0000 - $7fffRAM
$8000 - $cfffRAM
$d000 - $dfffIO-Bereich
$e000 - $ffffROM

Die letzte Änderung am Decoder war, das ROM bei Bedarf ausblendbar zu machen. Dieser Mechanismus hat sich beim Test von BIOS-Updates als pures Gold erwiesen, da man ums neu Brennen des EEPROM herumkommt. Das spart Zeit und schont Material.

TMS9929 Composite Video und RGB+H/Y

Damit Dommas nicht langweilig wird und auch in den Gfx-Genuss kommt muss natürlich eine Lösung her. Er hat momentan keine Möglichkeit das Steckschwein mit Grafik an seinem geliebten Commodore 1084-S Monitor zu betreiben. Was ist also zu tun?

Wir haben ja im Post … beschrieben wie wir aus dem YRyBy des TMS9929 ein brauchbares RGB+Sync (BAS) Signal erzeugen können. Das funktioniert auch wunderbar an allen derzeit gängigen CRT-Fernsehern und auch an allen neuzeitlichen Flat-Screens wenn diese noch einen SCART-Anschluss oder ebend RGB+Sync (PAL-RGB) Eingänge besitzen. Am 1084-S geht aber nur RGB+H/V, d.h. das horizontale und vertikale Sync-Signal muss getrennt vorliegen. Wir haben aber nur ein Composite-Sync mit dem RGB+S vorliegen. Wir brauchen einen Sync-Separator. Genau das macht der LM1881 und kompatible.

SPI mit 65c22 VIA

Es gibt verschiedene Ansätze, einem 6502-basierten System SPI beizubiegen. Daryl Rictor hat z.B. einen CPLD-basierten SPI-Controller mit passendem Businterface entwickelt. Meist jedoch wird eine 6522 VIA hergenommen und SPI per Bit Banging implementiert. Auch hier gibt es verschiedenen Ansätze, Andre Fachat hat es mit ein wenig externer Logik sogar geschafft, das Schieberegister der VIA im für SD-Karten nötigen SPI Mode 0 zu betreiben. Normalerweise geht das ja nicht, das das Schieberegister der VIA die Daten nicht vor dem ersten Taktimpuls anlegen kann.

Tore zur Welt

Um dem Ziel eines “richtigen” Computers näher zu kommen, brauchen wir nicht nur einen Videochip, wir brauchen auch Eingabegeräte und Massenspeicher.

Zwar soll unser Rechner so retro sein, dass es ihn damals, zur Hochzeit der 8bit-Heimcomputer, durchaus hätte geben können, realistischerweise wollen wir ihn jedoch mit durchaus modernen Schnittstellen ausstatten. Die 8bit-Rechner aus “unserer Zeit” haben IO-Chips wie den 6526 oder 6522 benutzt, um Tastatur (Matrix), Joysticks und Massenspeicher anzusteuern. Das haben wir auch vor. Nur etwas anders. Wir verwenden eine 65c22 VIA, und machen sie zu einem SPI “Master”. Damit wollen wir einen wesentlichen Teil der Peripherie anbinden.

Noch schlauerer Decoder

Wir sind jetzt also fast in der Lage, das RAM unter dem ROM zu nutzen. Hineinschreiben geht, lesen noch nicht. Da ist das ROM noch im Weg. Wir müssen also einen Weg finden, die GAL-Logik von außen zu beeinflussen. Unser GAL hat noch genügend Eingänge, sodass wir einen Pin zum ROM-Ein-/Ausschalter machen wollen. Lesezugriffe nach $e000-$ffff sollen also nur noch dann im ROM landen, wenn es “eingeschaltet” ist. Sonst wollen wir ins RAM. Die wiederum erweiterte Logik im GAL sieht jetzt so aus: